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Urlauber fotografiert Leuchtturm

Handy abschalten im Urlaub? Das war einmal

Der Jahresurlaub dient der Entspannung – gedanklich weit weg vom Job und den Herausforderungen des Alltags. Bevor Mobiltelefone für die breite Masse erschwinglich waren, musste schon ein Münzfernsprecher herhalten, um zu erfahren, was in der Heimat vor sich geht. Doch auch als das Zeitalter der Handys begann, war das mobile Telefon kein typischer Gebrauchsgegenstand auf Reisen, schließlich war man ganz froh nicht erreichbar zu sein und so lag es meistens ausgeschaltet im Koffer – die Zeiten sind längst vorbei.

Das Smartphone ist heute so fest im Alltag verankert, dass es auch auf Reisen nicht wegzudenken ist. Schließlich wird das Gerät nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt, sondern auch als Fotokamera, Navigationsgerät oder Recherchetool für die Freizeitgestaltung. Das Smartphone hat nahezu alle Bereiche des Lebens durchdrungen und es gelingt nur wenigen Nutzern, auf das Gerät im Urlaub ganz zu verzichten. Die meisten versuchen dies jedoch erst gar nicht.

Nutzerverhalten von Handys hat sich verändert

2019 gaben in einer Umfrage nur 30% der Nutzer an, die Nutzung des Smartphones einzuschränken. 70% wollen das Gerät bewusst und aktiv nutzen, besonders zum fotografieren und zum filmen der Urlaubsimpressionen. An zweiter Stelle steht mit 50% bereits die Kommunikation mit Freunden und Familie über soziale Medien. Hier ergibt sich ein erstaunlicher Unterschied zu früheren Zeiten, denn offenbar wird die Kommunikation in Urlaubszeiten sogar stärker gesucht, schlicht weil man mehr Zeit dafür hat. Darüber hinaus sprechen viele Befragte darüber, dass sie die Urlaubserlebnisse gerne mit den Mitmenschen teilen möchten.

Gast fotografiert sein Essen
Gast fotografiert sein Essen. Quelle: unsplash.com

Die Möglichkeit der Nutzung des Smartphones ist also ein wichtiges Kriterium für die Urlaubsplanung geworden, denn nicht überall ist die nötige Infrastruktur dafür gegeben. Jemand, der gerne und viel in sozialen Medien postet wird schnell Urlaubsfrust bekommen, wenn das WLAN nicht bis zur Gartenliege reicht und das mobile Netz nur Edge zu bieten hat. Das Reiseportal ostfriesland-domizile.de verzeichnet eine immer stärke Nachfrage nach genau diesen Faktoren, wie sie uns in einem Telefonat verraten haben. Waren Gästen früher Dinge wie ein kostenloser Parkplatz oder die Größe des Fernsehers wichtig, steigt das Interesse schon im Vorfeld zu erfahren, wie gut der Handy-Empfang in den Wohnungen ist und wie zuverlässig das WLAN.

Wifi Speedtest mit dem Smartphone
Wifi Speedtest mit dem Smartphone. Quelle: unsplash.com

Urlaubsportale rüsten sich für neue Herausforderungen

Das Portal hat in einem Beta-Versuch Gastgeber gebeten, die Infrastruktur selbst einzuschätzen, was allerdings an der Tatsache schwächelt, dass die Vermieter dazu neigen die Gegebenheiten zu schönen oder sich technisch nicht ausreichend auskennen, um eine adäquate Antwort geben zu können. Schließlich ist ein Internetzugang von 16 Mbit/s für mehrere Ferienwohnungen eh schon an der Untergrenze der nötigen Bandbreite. Wenn dann der WLAN Hotspot in einem entfernten Raum ist, kommen in der Ferienwohnung ggf. nur wenige Mbit/s an und der Frust bei den Gästen in groß.

Das Portal arbeitet daher an einem Fragebogen, den sie den Gästen nach Abreise zur Verfügung stellen wollen, in dem sie ihre Erfahrungen mit weiteren Gästen teilen. Hier will sich die Plattform nicht in Details verlieren, sondern die Gäste schlicht zu ihrem Erlebnis befragen. War die WLAN-Geschwindigkeit zufriedenstellend? Hatte das Smartphone der Gäste ausreichend Empfang und falls Nein, in welchem Netz? Die aufbereiteten Daten werden den Ferienwohnungen zugeordnet und bei einer ausreichenden Anzahl an Rückmeldungen mit den Angeboten veröffentlicht.

Strandkorb auf ostfriesischer Insel
Strandkorb auf ostfriesischer Insel. Quelle: unsplash.com

Netzausbau hinkt in Urlaubsgebieten teilweise hinterher

Das Feriengebiet Ostfriesland hat im Bereich des mobilen Netzes eine recht schwache Infrastruktur, weshalb das Vermittlungsportal dem Thema auch eine große Aufmerksamkeit schenkt. Entlang der Küste gibt es immer noch Bereiche, in denen gar kein mobiles Netz zur Verfügung steht und oft ist Edge der Standard. Die interaktive Karte der Bundesnetzagentur auf breitband-monitor.de erlaubt einen detaillierten Einblick. Hier ist zur sehen, dass vor allem im Netz von Telefónica noch Verbesserungsbedarf besteht. Ein Lichtblick ist der Ausbau der 5G Technologie, der in Ostfriesland und auf den ostfriesischen Inseln schnell voran kommt. 132 Masten wurden bereits aufgestellt und versprechen auch in abgelegenen Gebieten eine stabilere Versorgung.

Unterm Strich kann man konstatieren, dass das Urlaub machen sich in mancher Hinsicht stark verändert hat. Zwar ist der Tapetenwechsel mit der Reise an einen anderen Ort immer noch gegeben, doch sich gedanklich voll vom Alltag frei zu machen – das gelingt mit dem Smartphone nicht. Zu nah bleiben die Themen, die einen in der Heimat beschäftigen, wenn man per Telefon, Email und Social Media quasi 24 Stunden erreichbar ist.

Bildquellen:
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